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Tennisarm

Baumeister • Kleffmann • Weisweiler • Sprenger • Kahlstadt

Tennisarm


Der Tennisarm (Epicondylitis humeri radialis) ist eine der häufigsten orthopädischen Erkrankungen.

 

Der Tennisarm führt im täglichen Leben zu einer erheblichen Beeinträchtigung durch die begleitenden Schmerzen und Nachlassen der Kräfte des betroffenen Armes bei längerer Krankheitsdauer. Die überwiegende Anzahl der Erkrankungen kann jedoch ohne Operation ausgeheilt werden.

 

Der Ellenbogen ist Ausgangspunkt verschiedener Muskelgruppen des Arms, der Hand und der Finger. Die Muskelgruppen sind über Sehnen mit den Knochen am Ellenbogengelenk verwachsen. Die Streckmuskulatur ist hierbei auf der Außenseite fixiert, während der Großteil der Beugemuskulatur an der Innenseite ansetzt.

 

Überbeanspruchung und fortgesetzte einseitige Fehlbelastungen dieser Muskelgruppen verursachen entzündliche oder degenerative Veränderungen in der Umgebung eines Knochenvorsprungs im Ellenbogen. Es entstehen kleine Rissverletzungen innerhalb der betroffenen Sehnen und des Muskelgewebes.

 

Nach der ersten Ausheilung kommt es oftmals zu erneuten Rissen des Gewebes, welche zu einer Formation eines rauen, granatartigen Gewebes und Kalziumablagerungen innerhalb des umliegenden Gewebes führen.

 

Collagen, ein Eiweiß, wird innerhalb der verletzten Gebiete freigesetzt und verursacht Entzündungen. Der entstehende Druck kann die Blutzufuhr abschneiden und den strahlenförmigen (radial) Nerv abklemmen. Dieser Nerv ist einer der wichtigsten, welche die Muskeln in der Hand und im Arm kontrollieren.

 

Die geschädigten Sehnen, die die Muskeln mit dem Knochen im Ellbogen verbinden, heilen langsam. In aller Regel dauert die Ausheilung 6-12 Wochen, allerdings können einige Fälle auch mehrere Jahre anhalten.


Symptome des Tennisarms (Golferellenbogens)

 

  • Schmerzen im Bereich des Ellenbogens, der oft bis zur Hand ausstrahlt.
  • Schmerzverstärkung bei Dehnung einzelner Muskelgruppen, Drehung oder Faustschluss
  • starke Schmerzen beim Heben schwerer Gegenstände
  • ausgeprägter Druckschmerz am Knochenansatz der betroffenen Muskulatur
  • im weiteren Verlauf Verlust der Griffstärke und Kraftminderung der Hand- und Fingermuskulatur

 

Therapieangebote

 

Für die Behandlung stehen konservative physikalische und medikamentöse Therapien, sowie operative Behandlung zur Verfügung.

 

Zunächst ist eine lokale Behandlung der Symptome mit Injektionen, Salben verbänden und schmerzlindernden elektrischen Strömen, PST und Ultraschall angezeigt. Bei ausbleibendem Erfolg dieser Behandlungen kann eine 14-tägige Ruhigstellung in einer Unterarmgipsschiene zum Nachlassen der Symptome führen. Bei weiterhin ausbleibendem Behandlungserfolg müssen operative Maßnahmen zur Wiederherstellung der Belastbarkeit des Armes ins Auge gefasst werden, insbesondere bei länger andauernden Beschwerden.

 

Medikamentöse Therapie:

 

  • Injektionen mit entzündungshemmenden und Schmerz stillenden Mitteln in die Umgebung des betroffenen Muskelansatzes
  • Salbenverbände

 

Physikalische Therapie:

 

  • Kälte- und Wärmebehandlung
  • Ultraschallbehandlung, Mikrowelle
  • PST
  • Quermassage der Handgelenkmuskulatur

 

Ruhigstellung / Entlastung / Krankengymnastik

 

  • Unterarmsgipsschiene zur Ruhigstellung
  • Entlastung des Muskelansatzes durch Epicondylitisspange
  • Bewegungstherapie und Dehnungsübungen

 

Tennisarm-OP

 

  • Minimalinvasive Tennisarm-OP nach Hohmann
  • Konventionelle Tennisarm-OP nach Hohmann
  • Konventionelle Tennisarm-OP nach Wilhelm

 

Vorbeugung

 

Zur Vorbeugung eines Tennisellbogens:

 

  • Vermeidung einseitige, wiederkehrende Belastungen des Armes und Überbeanspruchung
  • Heben Sie Gegenstände so an, daß die Handinnenflächen zum Körper hin zeigen
  • Praktizieren Sie stärkende Übungen mit Handgewichten, wobei der Ellenbogen gespannt ist und die Handflächen nach unten zeigen und das Handgelenk in wiederholter Folge nach unten gebogen wird.
  • Dehnen Sie relevante Muskeln vor dem Beginn einer möglichen anstrengenden Aktivität
  • Strecken Sie den Arm vollständig aus, wobei die Handinnenfläche nach außen zeigt und greifen Sie dann die Fingerspitzen der ausgestreckten Hand mit der anderen Hand und ziehen Sie sie sanft zum Körper hin

Zur Vorbeugung eines Rückfalles:

 

  • Modifizieren oder brechen Sie die Bewegung ab, welche den Schmerz am Ellbogen verursacht. Falls dies nicht möglich ist, unbedingt den Arm vor jeglicher Aktivität 10 Minuten aufwärmen und danach mit Eis behandeln, sowie mehrere Pausen einlegen.
  • Versuchen Sie ein Band (Tennisellbogenbandage) um den Unterarm, genau vor dem Ellbogen zu schnallen. Wenn dies beim Heben von Gegenständen ,wie z.B. schweren Büchern hilft, können Sie diese Methode fortsetzend anwenden. Bedenken Sie aber, dass solch ein Band den Kreislauf abschneiden und damit eine Heilung verhindern kann.Deshalb sollten Sie diese Methode nur bei einem geheilten Tennisellbogen anwenden.

 

Speziell für Tennisspieler:

 

  • langsamer Trainingsaufbau und erlernen der korrekten Schlagtechnik
  • vor dem Spiel konsequentes Aufwärmen und Stretching
  • eventuell Schlägerwechsel (flexibel und wenig kopflastig)
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